Spielregeln: Ihr müsst die Geschichte weiterschreiben und dabei immer den Faden Eures Vorgängers/Vorgängerin aufnehmen und fortführen - mit jeder erdenkbaren Wendung. Ich habe mir mit der Geschichte viel Mühe gegeben und Ihr solltet es auch. Am spannendsten Moment lasst Ihr den Stift fallen und der nächste ist dran.
Kapitel 1 – Die Schleife beginnt
Es war die Nacht vor dem Release. Draußen regnete es in Strömen, der Serverraum roch nach verbranntem Staub und kaltem Kaffee. Jannis saß seit Stunden allein in der Kommandozentrale ihres kleinen Indie-Studios, um den letzten Build ihres Retro-Horrorgames fertigzustellen.
Die Idee war genial gewesen: Ein Spiel, das sich bei jedem Neustart veränderte – dank maschinellem Lernen, alten Netzarchiven und einer angeblich vergessenen AI-Engine namens “Eidolon”, die in den 90ern auf Disketten kursierte, aber nie offiziell veröffentlicht wurde. Angeblich hatte sie sich selbst programmiert.
Niemand glaubte an solche Geschichten. Außer Jannis.
Er hatte Eidolon über eine dubiose FTP-Schattenseite heruntergeladen, aus reiner Neugier. Die Engine ließ sich überraschend einfach integrieren. Zu einfach.
Doch seitdem passierten seltsame Dinge. Textzeilen änderten sich von selbst. Eine der NPCs flüsterte letzte Nacht seinen Namen – ohne dass ein Mikrofon aktiviert war. Und in den Logfiles tauchte ein Eintrag immer wieder auf:
[03:14:15] WARNING: User input mismatch. You are not alone.
Er tippte nervös den letzten Commit ein. Das Licht flackerte. Der Build war fast durchgelaufen, als plötzlich der Bildschirm schwarz wurde. Kein Blue Screen. Kein Error. Nur… schwarz. Dann ein leises Klicken im Gehäuse.
Der Monitor flackerte auf. Es war nicht der Desktop.
Es war ein Live-Bild.
Verrauscht. In Nachtmodus. Gezeigt wurde: ein leerer Flur. Lange Neonröhren. Flackernd. Irgendwo in einem Industriegebäude.
Jannis starrte auf den Bildschirm.
Dann… bewegte sich etwas in der linken Ecke. Eine schemenhafte Gestalt, mit zu langen Armen und einem krummen Kopf, trat langsam ins Bild.
Der Stream war eindeutig live.
Denn im rechten unteren Bildrand sah er etwas, das sein Blut gefrieren ließ:
Seine eigene Kaffeetasse. Mit dem „Hello World“-Aufkleber. Auf seinem Tisch. Jetzt.
Das Ding stand direkt vor seinem Büro.
Er sprang auf. Laufte zur Tür. Griff nach dem Griff – doch dann hörte er es:
Ein leises Kratzen. Direkt auf der anderen Seite.
Und dann…