Retro Filmtipp: Outland - Planet der Verdammten

Moin!

Ich bin ja hier der Gesichtsälteste und gehöre zu einer Generation, die mit Filmen wie Blade Runner, Alien und eben auch Outland groß geworden ist – auch wenn letzterer leider nie den Kultstatus der anderen erreicht hat. Umso mehr freut es mich, dass ich ihn kürzlich wiederentdeckt habe.

Worum geht’s?

Outland spielt auf einer abgelegenen Bergbaukolonie auf dem Jupitermond Io. Sean Connery spielt den Sicherheitschef William O’Niel, der dort eigentlich nur seinen Dienst tun soll – bis mysteriöse Todesfälle unter den Arbeitern auftreten. Schnell wird klar: Es geht um weit mehr als Arbeitsunfälle. O’Niel stößt auf ein System aus Ausbeutung, Drogenmissbrauch und Vertuschung, und steht schließlich allein gegen eine übermächtige Gegenseite.

Was den Film so besonders macht?

Was mich beim erneuten Anschauen besonders beeindruckt hat, war die dichte, fast klaustrophobische Atmosphäre. Die Kolonie wirkt düster, kalt und unbarmherzig – genau wie das System, gegen das O’Niel antritt. Man spürt förmlich die Isolation, die Leere und den Druck, unter dem alle stehen.

Sean Connery liefert hier eine seiner besten, weil bodenständigsten Leistungen ab. Kein Charmeur, kein Sprücheklopfer – sondern ein erschöpfter, aufrechter Mann, der einfach das Richtige tun will, auch wenn er weiß, dass er sich damit selbst in Gefahr bringt. Diese Ruhe, diese Haltung – das hat mich wirklich beeindruckt.

Ein paar Hintergründe

Outland ist im Grunde ein Science-Fiction-Remake des Westernklassikers High Noon (Zwölf Uhr mittags). Auch hier steht ein einzelner Mann auf verlorenem Posten, während sich alle anderen wegducken. Die Spannung baut sich langsam auf, fast schon wie in einem Kammerspiel – bis zum Finale, das ganz ohne großes Effektgewitter auskommt, aber trotzdem unter die Haut geht.

Gedreht wurde der Film größtenteils in den Pinewood Studios in England. Die Sets wirken gebraucht, funktional, glaubwürdig – ähnlich wie bei Alien, mit dem der Film stilistisch durchaus verwandt ist.

Mein Fazit

Outland – Planet der Verdammten ist für mich ein Film, der heute aktueller wirkt denn je: ein düsteres Porträt von Macht, Verantwortung und moralischer Standhaftigkeit in einem feindlichen Umfeld. Keine leichte Kost, aber dafür umso nachhaltiger.

Ich würde mich freuen, wenn vielleicht noch andere hier im Forum Erinnerungen an den Film haben oder ihn kürzlich wiederentdeckt haben. Für mich ist er ein echtes, leider unterschätztes Kleinod des Science-Fiction-Genres.

Wer streamt‘s? Den Film gibt es überall für rund vier Euro zu kaufen oder für gleiches oder weniger Geld zu leihen. Einen kostenlosen Stream habe ich nicht gefunden.

Beste Grüße :vulcan_salute:t3:
(und ja, ich bin alt genug, ihn noch aus der Videothek zu kennen)